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Odyssee der Seen

Foto: Jeremy Chane-tu
Foto: Noam Yaron Production x Nightcall Studio

Die Odyssee der Seen (ODL) ist ein ökosportliches Projekt, das von Noam Yaron, einem jungen Mann aus Morgien, geleitet wird. Er hat die Herausforderung eines Triathlons quer durch die Schweiz im Sommer 2023 realisiert. Sein Ziel war es, das Land von Ost nach West zu durchqueren, indem er Laufen, Radfahren und Schwimmen kombiniert und dabei 10 hochgelegene Seen überquert. Durch die ODL sensibilisierte Noam die Bevölkerung für die Erhaltung der Gewässer und die biologische Vielfalt der Seen, indem er die Medienreichweite seiner Leistung nutzte. Um diese Initiative zu unterstützen, schloss sich die Summit Foundation als Umweltpartner des ODL an und trug so zur Umsetzung eines wissenschaftlichen Projekts und der Kommunikation rund um diese Herausforderung bei.

In der Schweiz gilt der Zustand der Biodiversität als besorgniserregend, da die Hälfte der natürlichen Lebensräume und ein Drittel der Arten bedroht sind. Es ist daher von größter Bedeutung, die hochgelegenen Seen als empfindliche Ökosysteme gut zu überwachen. Aus diesem Grund hat der wissenschaftliche Teil des ODL Daten über die Biodiversität der 10 Seen gesammelt. Zu diesem Zweck arbeitete die Summit Foundation gemeinsam mit dem ODL an einem Projekt zur Umwelt-DNA-Sequenzierung (eDNA), einer Biotechnologie zur Identifizierung von Arten in einem Lebensraum.

Zu diesem Zweck begleitete ein Mitglied der Stiftung Noam Yaron und sein Team während der gesamten Herausforderung, um eine Probenahmekampagne durchzuführen. Je nach Größe der Seen wurden eine oder mehrere Wasserproben von der Oberfläche gesammelt und an ein Labor weitergeleitet, das die eDNA sequenzierte. Die Ergebnisse wurden analysiert und in verständliche Botschaften für die breite Öffentlichkeit übersetzt, aber auch Gemeinden und Kantonen zur Verfügung gestellt, um sie zu weiteren Bestandsaufnahmen in der Folgezeit zu motivieren.

Die Summit Foundation nutzte diese eDNA-Analysen auch, um das Vorkommen der Quagga-Muschel zu bewerten (Dreissena bugensis)eine invasive gebietsfremde Art aus dem Schwarzen Meer, die erhebliche Auswirkungen auf aquatische Ökosysteme hat. In den letzten Jahren hat sich diese Muschel in den Schweizer Seen stark vermehrt, lokale Arten verdrängt und zu einem erheblichen Verlust an Biodiversität geführt. Ihr Vorkommen in höher gelegenen Seen ist jedoch nach wie vor unklar. Das wissenschaftliche Projekt des ODL kam zu dem Schluss, dass die Quagga-Muschel diese 10 höher gelegenen Seen in der Schweiz noch nicht besiedelt hat.

 

Um mehr zu erfahren, ist der vollständige Bericht dieses wissenschaftlichen Teils unter diesem Link frei zugänglich: https://www.simplexdna.com/odyssee-des-lacs.

Parallel zum Forschungsprojekt wurde von der Stiftung auch eine Beschreibung der richtigen Verhaltensweisen in der Nähe von Bergseen zusammengefasst. Diese Liste, die das Ziel hatte, das Bewusstsein der Bevölkerung zu schärfen und als Leitfaden für die Verringerung der Auswirkungen des ODL-Projekts auf Bergseen zu dienen, ist unten zu finden.

 

1) Reinigung der nautischen Ausrüstung 

Bevor du in einem Bergsee segelst oder schwimmst, ist es wichtig, dass du deine Ausrüstung (Brett, Neoprenanzug), die du bereits in anderen Gewässern benutzt hast, gründlich reinigst. Dies dient dazu, die Kontamination der Umwelt mit invasiven Arten, Viren oder Pilzen zu begrenzen, für deren Verbreitung der Mensch eine wichtige Rolle spielt. Diese Organismen, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind, heften sich an Material und nutzen unsere Bewegungen zwischen verschiedenen Wasserstellen, um neue Lebensräume zu besiedeln. Um ihre Ausbreitung zu stoppen es ist unerlässlich, seine Ausrüstung zu reinigen, zu trocknen und zu inspizieren.

Das beste bekannte Beispiel ist die Quaggamuschel, die zahlreiche Seen in der Schweiz besiedelt hat, obwohl sie bis vor wenigen Jahren noch völlig aus den aquatischen Ökosystemen verschwunden war. Es handelt sich um eine invasive Art, die sich überall und das ganze Jahr über vermehrt und kolossale Auswirkungen auf die Ökosysteme hat, in denen sie sich ansiedelt. Durch ihren starken Ressourcenentzug (Sauerstoff, Nährstoffe) gefährdet sie die heimische Flora und Fauna und nimmt den gesamten Raum ein. Daher ist es wichtig, die Aussaat in Bergseen zu vermeiden, da ihre Auswirkungen dort umso verheerender wären.

Foto: Summit Foundation - Timothée Steiner
Foto: Summit Foundation - Timothée Steiner
2) Vor dem Schwimmen keine Sonnencreme auftragen

Sonnencremes sind zwar wichtig, um Sonnenbrand und Hautschäden vorzubeugen, haben aber auch negative Auswirkungen auf die Umwelt. In diesen Cremes finden sich nämlich Sonnenfilter oder Konservierungsstoffe, die als endokrine Disruptoren wirken und erhebliche Auswirkungen auf Wasserlebewesen haben können. Es besteht also ein Zusammenhang zwischen UV-Filtern und den Schäden an Flora und Fauna, wodurch Wassergebiete und ihre Artenvielfalt anfällig werden. Dies gilt insbesondere für Bergseen, die langsam erneuerte aquatische Ökosysteme sind.

Umstrittene Inhaltsstoffe, die Sie vermeiden sollten, sind :
- Benzophenon-3
- Octocrylen
- Homosalat
- Das Octinoxat

Sie sollten daher Cremes ohne diese Inhaltsstoffe bevorzugen und wenn nötig Produkte mit anerkannten Umweltsiegeln kaufen, die UV-Filter ausschließen :
- Umweltzeichen
- Ecocert
- Cosmos Organic

In jedem Fall wird es darum gehen, vor dem Schwimmen keine Sonnencreme aufzutragen.

3) Nutzung von Pfaden

Ein Bergsee ist einzigartig und zerbrechlich, aber er besteht nicht nur aus seiner sichtbaren Wassertasche. Er ist Teil eines viel komplexeren Ökosystems, das Vegetation, Boden, Flora und Fauna umfasst, in dem alles miteinander verbunden ist und in ständiger Wechselwirkung steht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gesundheit eines Bergsees von der Gesundheit der ihn umgebenden Elemente abhängt. Es ist wichtig, sich dieser ökosystemaren Realität bewusst zu werden, um gute Nutzungspraktiken einzuführen. Das gesamte Ökosystem, das den See umgibt, zu schützen, bedeutet, den Bergsee zu schützen.

In diesem Sinne ist es eine gute Praxis, sich an die Leitfäden für den Zugang zum See zu halten und nur die markierten Wege zu benutzen. Ziel ist es, keine neuen Trittflächen zu schaffen, um die Dynamik des Bodens und der Pflanzenarten zu schützen, die in alpinen Umgebungen oft empfindlich sind. Diese Regel ist sehr wichtig zu beachten, da sich in der Umgebung von Bergseen auch oft geschützte Feuchtgebiete befinden, die Arten wie Amphibien und Libellen als Zufluchtsort dienen. Schon der kleinste Tritt kann ihnen schaden.

Eine Geste, um die Bergseen und die Ökosysteme, von denen sie abhängen, zu respektieren, ist es daher, den Weg zu bevorzugen und keine Abkürzungen zu nehmen.

Foto: Summit Foundation - Timothée Steiner

4) Kleine Gesten

In so empfindlichen Umgebungen wie Bergseen ist jeder kleine Schritt wichtig, um unseren Fußabdruck zu verringern. Da es sich um empfindliche Lebensräume handelt, bedarf es nicht unbedingt vieler Störungen, um damit zu beginnen, ihre Funktionsweise zu verändern. Aus dieser Perspektive ist jede noch so kleine Geste wichtig (siehe Summit-Empfehlungen auf der ODL-Webseite).

 

5) Moderation von sozialen Netzwerken

Soziale Netzwerke, auch wenn sie zur Sensibilisierung für die Umwelt genutzt werden, stellen Orte in den Vordergrund und machen den Menschen Lust, sie zu besuchen. Paradoxerweise trägt dies zur indirekten Verschlechterung einer Umgebung bei, denn je häufiger diese besucht wird, desto größer ist die Gefahr, dass unverantwortliches Verhalten auftritt und die Umgebung verschlechtert wird. Dies gilt auch für Bergseen.

Es ist daher wichtig, Fotos in Maßen zu teilen, da soziale Netzwerke ein starker Vektor für die Nutzung von Lebensräumen sind. In diesem Sinne würde das Verschweigen des eigenen Standorts verhindern, dass sich die Besucher um dieselben Seen herum konzentrieren, und somit ein Mindestmaß an Ruhe in der Umgebung gewährleisten.

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